Interaktive Theaterabende
Was sind interaktive Theaterabende des Transition Theater?
Interaktive Theaterabende sind ein Veranstaltungsformat um kreative Zukunftsdialoge zu gestalten, die an der Lebenswelt der Beteiligten ansetzen. In den zwei- bis vierstündigen (öffentlichen) Veranstaltungen werden anhand von persönlichen Geschichten aus dem Publikum gesellschaftlich relevante Fragestellung erkundet. Durch improvisierte Theaterszenen wird so ein Dialog über die individuellen und gemeinsamen Denk- und Handlungsspielräume ermöglicht. Die persönlichen Geschichte wird durch weitere Beteiligung vom Publikum auf der Bühne ausgeweitet und gemeinsam werden Veränderungsmöglichkeiten ausprobiert. Das Besondere an dem Format liegt auch darin, dass es keine Vorbereitung braucht: Menschen kommen in einem Raum zusammen, erzählen sich selbst ihre eigenen Geschichten und gestalten miteinander einen Theaterabenden voller Imagination und Erkenntnisse, Überraschungen und bewegenden Momenten.
Inspiriert von David Diamond (Theater zum Leben) haben wir 2013 begonnen dieses Theaterformat in dem deutschsprachigen Raum zu etablieren. Seitdem haben wir zahlreiche Interaktive Theaterabende an Konferenzen und Festivals, in Theaterhäusern und Universitäten, in Transition Towns und Bildungseinrichtungen durchgeführt.
„Die interaktiven Theaterabende des Transition Theater haben mich sehr beeindruckt: Wenn ich komplexe Bildungsinhalte wie Klimagerechtigkeit als Teilnehmerin selbst auf die Bühne bringe, werden sie lebendig und direkt spürbar. Es entstehen neue Handlungsmöglichkeiten die wir für ein nachhaltiges, gerechtes und friedvolles Zusammenleben benötigen. Die interaktive Theaterarbeit schafft wahrhaftig einen großartigen neuen Raum, der Menschen zusammen führt und in Auseinandersetzung mit sich selbst, den anderen und der Welt bringt. Für mich ist sie eine inspirierende, zukunftsweisende Dialogform!“
Kerstin Veigt (Koordinatorin der Erd-Charta-Bildung und -Vernetzung, Projektreferentin der Ökumenischen Initiative Eine Welt e.V.)
Welche Inhalte, Themen und Fragen können durch Interaktive Theaterabende erkundet werden?
Interaktive Theaterabende ermöglichen einen offenen Dialog zu schwierigen Fragen, für die keine einfachen Lösungen und Antworten vorliegen. Je nach Fokus der Fragestellung kommen verschiedene Theatermethoden aus dem Theater der Unterdrückten (Augusto Boal) und der
systemischen Variante des Theater zum Leben (David Diamond) zum Einsatz:
Der „Regenbogen der Wünsche“ erkundet die Komplexität sozialer Beziehungen und macht die Wünsche und Ängste der Beteiligten sichtbar. Ein mediativer Prozess, der zu gegenseitigem Verständnis und kreativen Konfliktlösungen führen kann. Mögliche Fragestellungen für einen solchen Theaterabend lauten:
„Was passiert zwischen uns, während wir alle in unseren Hamsterrädern durch den Alltag rennen?“
„Wir und die Anderen – was treibt uns auseinander?“
Der „Polizist im Kopf“ erkundet die verinnerlichten gesellschaftlichen und kulturellen Gewohnheiten und mentalen Infrastrukturen. Ein kreativer Prozess um gemeinsam Denkmuster und Weltbilder zu verändern. Mögliche Fragestellungen für einen solchen Theaterabend lauten:
„Was hält uns im Alltag davon ab, klimagerechte Entscheidungen zu treffen? Und was brauchen wir in unseren Gemeinwesen, damit ein Klima für gesellschaftlichen Wandel entsteht?“
„Welche verinnerlichten Wachstumstreiber hindern uns daran ein gutes Leben in Zeitwohlstand zu leben?“
Die „Konzerne in unseren Köpfen“ erkunden die Einflussnahme von Unternehmen auf unsere Bedürfnisse und Konsumverhalten durch Marketing und Werbebotschaften. Mögliche Fragestellungen lauten:
„Schneller! Karriere! Mehr! Wachstum! – Botschaften von Konzernen in unseren Köpfen!?“
„Wie beeinflussen die Werbebotschaften der beschleunigten Wachstumsgesellschaft unsere Utopien einer anderen Welt?
Die Theaterabende können als Einzelevent stattfinden oder mit anderen Elementen kombiniert werden. Vor- & Nachbereitungsworkshops können den Theaterabend in einem Bildungskontext einbetten oder lokale Initiativen bei der Planung von nächsten Schritten unterstützen. Durch Graphic Faciliation können die Erkenntnisse und Ideen eines Theaterabends geerntet und dokumentiert werden und so auch als Ausgangspunkt für weitere Veränderungen verwendet werden. Die obigen Themen und Fragen sind Beispiele und können gemeinsam für die jeweilige Veranstaltung angepasst und speziell formuliert werden. Die nächsten Termine von Interaktiven Theaterabenden sind im Kalender zu finden. Bei Interesse selber einen Interaktiven Theaterabend zu veranstalten könnt ihr uns einfach kontaktieren.